Im Laufe der Jahre haben die Eheleute Bethe aus ihren Stiftungszwecken ihre Föderschwerpunkte gesetzt.

Förderschwerpunkt Kinderhospize

Viele Familien erleben zu Hause, wie belastend und aufreibend die Pflege ihres schwerkranken Kindes ist. Sie betreuen ihren Sohn oder ihre Tochter häufig über Monate, manchmal sogar Jahre. Sie müssen ständig verfügbar sein und funktionieren, auch nachts. Der drohende Verlust geht oft über die Kräfte der Eltern hinaus. Das kranke Kind steht im Mittelpunkt. Die Geschwister leiden häufig unter der Überforderung von Mutter und Vater und sie fühlen sich oftmals an den Rand gedrängt. Für die kranken Kinder ist das Hospiz ein Ort, an dem sie Liebe und Geborgenheit erfahren können – auch außerhalb ihrer eigenen Familie. Sie werden gemeinsam mit Eltern und Geschwistern aufgenommen. Hintergrund des Konzeptes: Die Eltern können sich von der täglichen Belastung erholen, das kranke Kind ist gut versorgt, die Geschwister werden nicht von der Familie getrennt.

Förderschwerpunkt Kinderschutz

Kinder brauchen Aufmerksamkeit, Verständnis und Zuwendung. Schläge, Unterdrückung und Liebesentzug sind keine Lösung. Die Bethe-Stiftung fördert Einrichtungen, die in ihrer täglichen Arbeit bei allen Formen von Vernachlässigung sowie körperlicher und sexueller Misshandlung von Kindern und Jugendlichen Verantwortung tragen und mit den betroffenen Mädchen und Jungen sowie deren Familien arbeiten. Wirkungsvolle Kinderschutzarbeit darf aber nicht bei Hilfsangeboten für Familien und Kinder stehen bleiben, sondern muss auch versuchen, gesellschaftliche Prozesse der Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt zu fördern bzw. in sie einzugreifen. Daher legt die Stiftung bei ihren Förderprojekten auch einen großen Wert auf Prävention und Aufklärung.

Förderschwerpunkt Erinnerungskultur

Die Meldung, dass die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau zu zerfallen drohe, veranlasste die Stifter einen Beitrag zum Erhalt von Gedenkstätten leisten zu wollen. Es stand schnell fest, dass nicht in die bauliche Substanz, sondern in Bildung investiert werden soll, vornehmlich in Form von Schülerreisen nach Auschwitz und in andere Mordstätten der Nationalsozialisten.

Die direkte Konfrontation mit diesen Orten bedeutet für die meisten Menschen eine emotionale Herausforderung. Daher erfordert eine solche Reise eine besondere Vorbereitung und Reflexion.

Seit dem Jahr 2010 fördert die Bethe Stiftung Schülerreisen in ehemalige Vernichtungsstätten der Nationalsozialisten.

Förderschwerpunkt Obdachlosenhilfe

Für viele von uns gehören obdach- und wohnungslose Menschen leider schon zu einem normal geglaubten Stadtbild. Wir sehen sie, schauen aber nicht hin. Wir nehmen sie wahr, gehen aber nicht auf sie zu. Dabei vergessen wir allzu oft, dass es in Zeiten steigender Wohnungsmieten oft nur eines zusätzlichen, schicksalhaften Ereignisses bedarf, der Menschen in die Wohnungslosigkeit führt. Und es kann schneller geschehen, als man es sich in einem Land wie Deutschland, das über vielfältige soziale Leistungen verfügt, oftmals vorstellt.

Die Bethe-Stiftung fördert Einrichtungen und Institutionen, die sich mit ihren Angeboten obdach- und wohnungslosen Menschen zuwenden. Neben niederschwelligen und unbürokratischen Angeboten, mit denen in der kalten Jahreszeit obdach- und wohnungslosen Menschen ein warmer Platz für die Nacht, ein warmes Essen und Getränke, sowie Geborgenheit und Sicherheit vermittelt wird, werden insbesondere Maßnahmen unterstützt, die strukturell gegen die Obdach- und Wohnungslosigkeit in deutschen Städten wirken. Ein regionaler Förderschwerpunkt liegt hierbei im nordrhein-westfälischen Rheinland und im Bergischen Land.